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Nicht Zur​ü​ck

by Nicht Zurück

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1.
Augen zu 03:09
Es ist nicht wahr, was man erzählt. Ein jedes Wort ist ausgehöhlt. Die Bilder stimmen auch nicht mehr. Irgendwas läuft hier verkehrt. Mach die Augen zu und höre nicht mehr hin. Diskussionen, Depression, es macht doch keinen Sinn. Halt die Ohren zu und sehe nicht mehr hin. Diskussionen, Depression, was soll das alles bringen? Nichts davon wahr, nur vielleicht. Eine Geschichte, eine Möglichkeit. Nur kurz gesehen und ignoriert. Schon viel zu spät, längst manipuliert. Ein Typ labert Scheiße. Manche hören ihm zu. Sie labern es ihm nach. Ich kann nicht mehr. Mich packt die Wut.
2.
Herz 03:26
Keine Wärme mehr. Völlig ausgekühlt. Bleibt trotzdem nicht stehen. Braucht kein Gefühl. Es war schon immer bereit allein zu gehen. Nur ein stück zu zweit. Keinen sinn darin gesehen. Keine Reaktion. Innen kalt und leer. Alles rausgeholt und weggesperrt. Keine Furcht. Keine Hoffnung und kein Schmerz. Keine Sorge. Ein glückliches Herz.
3.
Der Tag ist am verlieren. Die Nacht ist programmiert. Jetzt ist uns alles egal weil uns nicht interessiert, was wir morgen tun und was gestern war. Es gibt nur noch die Nacht und sonst ist nichts mehr da. Wochen sind vergangen. Es war unendlich lang. Das Warten ist vorbei. Jetzt kommen wir endlich an. Wollen den Moment berühren, der sich so gut anfühlt. Wir drehen uns nie wieder um und treten durch die Tür. Wenn du heut' nicht mit mir tanzt, tanz ich allein im Nebel. Wenn du heut' nicht hier sein kannst, bin ich allein am Leben. Es ist dieses Gefühl, das wir nur heute spüren. Es ist nicht nur die Musik, die uns zum Tanz verführt. Wir bleiben ewig wach, tanzen die ganze Nacht. Draußen klopft schon der Tag. Wir werden niemals schwach.
4.
Ich kann nicht ein Wort sagen. Nicht mal einen Schritt weit gehen. Ich kann einfach nur warten, kurz davor, durchzudrehen. Es staut sich hier die Hitze. Die Hände bleiben kalt. Ich bleibe einfach sitzen und warte auf den Fall. Immer erst wenn's Tag wird und wenn der Rausch verfliegt. Dann merke ich wie es sich anfühlt und wie es von innen aussieht. Grau. Nur Beton und Asphalt. Alle sind so schlau und innen so kalt. Grau. Keine Farbe erlaubt. Alles so gewollt und trotzdem verstaubt. Ich reiße mich zusammen. Ich hab' die Angst so satt. Bin jeden Tag gefangen in dieser grauen Stadt. Ich schaue sie mir an, doch sie schaut nie zurück. Vielleicht geschieht es heute. Ich gehe noch ein Stück. Ein Plan zerbricht, ein anderer entsteht. Eine Hoffnung löst sich auf, es ist schon sehr spät. Die Leute gehen nach Hause. Alles löst sich langsam auf. Du bist schon lange gegangen. Irgendwann geh' ich auch.
5.
Keine Sterne 04:54
Ein Gefühl liegt in der Luft. Es ist kühl und es fehlt der Geruch. Wo sind die Menschen? Wo ist die Wärme? Es sieht genauso aus wie ein Himmel ohne Sterne. Es ist schon wieder spät. Man hält mich für verrückt. Ich häng' hier schon zu lange rum. Ich geh' wieder zurück. Genug zurückgeschaut und gedacht an das, was war. Denn nichts davon ist übrig, nichts davon mehr da. Und auch du nicht. Eine Furcht macht sich hier breit. Hab' mich verlaufen, bin hier falsch in der Zeit. Ich schau' nach vorne, doch die Beine halten still. Ein Alptraum, aus dem ich nicht aufwachen will. Nicht gut genug. Nicht gut genug versteckt. Und auch nicht weit genug. Nicht weit genug von allem weg. Kaum ein Tag geht anders vorbei. Immer zu schnell. Die meisten sind gleich. Nur ein besonderer, man vergisst ihn nie mehr. Und läuft ihm sein ganzes Leben hinterher. Kein Gefühl. Noch nichts in der Luft. Immer noch kühl und ein fremder Geruch. Hier sind Menschen. Es gibt auch Wärme. Es könnte was entstehen, vielleicht auch ein paar Sterne.
6.
Es ist so leicht, zu verstehen. Was weiß ich, warum du nicht begreifst. Versuch doch mal, hinzusehen. Und rede keinen Scheiß. Ich habe keine Ahnung. Ich muss dir nichts erzählen. Du weißt sowieso schon alles. Ich werde einfach gehen. Ich kann auch nicht zurück. Ich glaub', Du willst es nicht verstehen. Soll ich einfach zusehen und langsam untergehen? Es ist nicht leicht zu ertragen. Ich muss sie trotzdem hören. Die vielen sinnlosen Fragen. Gestellt, um zu verstören. Ich kann auch nicht zurück. Ich glaub', Du willst es nicht verstehen. Soll ich warten bis es mich verändert? Ich will nicht, ich geh'. Was bleibt übrig? Was ist schon weg? Was kommt später? Was ist jetzt?

credits

released March 29, 2016

Text, Musik, Mix: Stefan Adamick
Artwork: Stefan Sängerlaub

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Heart of Stone Hamburg, Germany

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